Montag, 5. April 2010

Caritas Alexandria



Mr. Bahgat Moris Salib von der Caritas empfing uns herzlich.



Mr. Bahgat Moris Salib, Projektmanager Caritas Alexandria


Seit der Gründung 1967 nach dem Sechstagekrieg bietet die Caritas in Ägypten Menschen unabhängig von ihrer Religion Hilfe an. Das ist bis zum heutigen Tag so geblieben, die Caritas betreut Muslime und Christen im ungefähr gleichen Verhältnis wie sie auch in der Gesellschaft vorkommen.
Sie ist beim Ministry of Social Solidarity als NGO registriert und arbeitet sowohl mit staatlichen Stellen als auch mit anderen NGOs eng zusammen. Den Vorstand bilden acht nicht kirchliche Mitglieder, ein katholischer Bischof und drei Pater.

Es gibt die Programmschwerpunkte Nothilfe (z.B. Transferprojekte, die dazu dienen, Menschen in eigens für sie errichtete neue Wohngebiete umzusiedeln; Betreuung von Flüchtlingen), Gesundheit (z. B. AIDS – Aufklärung, Suchtbekämpfung) und Entwicklung (z.B. Mikrokreditvermittlung, Betreuung von Straßenkindern, Empowerment von Frauen).
Der vierte Programmschwerpunkt Bildung enthält u. a. Alphabetisierungsprojekte und Aufklärungskampagnen, die den Gesundheitsbereich betreffen.



Frauen in ländlichen Gegenden werden am besten über Women Clubs erreicht.
Diese Treffpunkte, wo sich Frauen und ihre Kinder regelmäßig einfinden, gibt es derzeit in elf Dörfern. Hier wird auch das Problem der Beschneidung der Mädchen thematisiert und bekämpft.
Obwohl es seit 1997 bei Strafe verboten ist, einen solchen Eingriff durchzuführen, ist diese Praxis noch weit verbreitet. 78 % der Mädchen (Alter 11 – 19 Jahre) sollen laut einem UNHCR Bericht aus dem Jahr 2001 beschnitten worden sein. 10 Jahre später dürfte laut unserem Gesprächspartner diese Zahl immer noch bei 66 % liegen.
Es gibt übrigens keinerlei religiöse Richtlinien, die dazu raten, sondern Beschneidungen werden bei Muslimen und koptischen Christen gleichermaßen aus traditionellen Gründen durchgeführt.

Caritas Ägypten

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