Dienstag, 30. März 2010

Youth Bishop Moussa

(Ober)ägypten ist nicht frei von Spannungen zwischen Muslimen und Kopten.
Erst zum letzten Weihnachtsfest der Kopten gab es einen Anschlag in der Provinz Quena vor einer koptischen Kirche, bei dem sechs Kopten und ein muslimischer Wächter ihr Leben verloren (Siehe Artikel in: Al – Ahram Weekly vom 25.3. – 31.3.2010, S. 3).

Einen besonders warmherzigen Empfang erfuhren wir beim dritten Termin an diesem Tag bei dem koptischen Bischof Moussa, der auch den Titel „Pope of Youth“ trägt.
Dass er an den Kontakt mit jungen Menschen sehr gewöhnt ist, zeigte uns schon die Menge an Naschwerk, die liebevoll auf dem Tisch in seinem Empfangsraum drapiert war.



Nail al Saidi, DRadio Wissen; Christiane Wohlhaupter, Schwäbische Zeitung (vorne); Christine Auerbach, Bayerischer Rundfunk; Bischof Moussa; Achmad Abdelmonem, AKE-Bildungswerk e.V.; Klaus Komatz und Gabriele Sauermoser-Komatz, Archiv der Jugendkulturen e. V.

Auf dem Gelände der koptischen Kirche des heiligen Markus kann er nicht einfach seiner Wege gehen, weil ihn ständig Jugendliche aufhalten, die ihm unbedingt etwas erzählen müssen. Überhaupt war der großzügig angelegt Kirchplatz an diesem Sonntag voll mit jungen Menschen, die in Grüppchen beieinander standen und sich sichtlich gut unterhielten.




Bischof Moussa zeigte sich als ein großer Freund der Ökumene und betonte wie sehr er sich für die friedliche Koexistenz mit anderen Religionen speziell aber mit dem Islam einsetzt.
Sein kleiner historischer Abriss, dass „koptisch“ ursprünglich „ägyptisch“ hieß, war interessant. Eigentlich gibt es in Ägypten also nur christliche und muslimische Kopten (= Ägypter).




Bischof Moussa

Allerdings finden sich in seinen Schriften, die sich speziell an Jugendliche wenden, klare Richtlinien, dass man zwar freundlich mit den Andersgläubigen sein, sich aber nur mit Menschen innerhalb der eigenen Kirche wirklich befreunden sollte (Bischoff Moussa, Broschüre Youth Concerns, S.33 und 34).



Bischof Moussa

Schwester Catherine, eine sehr selbstbewusste und zugängliche Frau, machte uns mit den verschiedenen Einrichtungen auf dem Gelände bekannt.


Interview mit Schwester Catherine

Es gibt neben den Kirchen auch ein umfangreiches Archiv sowie ein Gebäude für die Ausbildung von koptischen Priestern. Viele davon stammen aus Oberägypten und werden nach ihrer Ausbildung auch dahin zurückkehren.

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