Freitag, 26. März 2010

Ruinen

2003 unterhielten wir uns mit dem Manager der eben fertig gestellten Anlage. Elegant gekleidet berichtete der Ägypter stolz von seiner Ausbildung als Architekt in der Schweiz und von seinem Hotelprojekt.




Die Geschäftsfront am Eingangsportal war schon mit unterschiedlichen Geschäften belegt, das Restaurant bereits eröffnet. Alle warteten nur noch auf die Gäste. Diese sollten über Verträge mit renommierten Touristikunternehmen kommen, wie uns der Architekt berichtete.

Gekommen ist in den letzten sieben Jahren niemand.


Im Jahr 2005 konnten wir noch an der Bar am Strand Tee und Kaffee bekommen, …


… 2007 gab es zahlreiche Wächter für das Gelände, 2010 wirkt der Ort völlig verlassen, der Strand ist menschenleer.






Der Verfall, der durch die klimatischen Bedingungen sehr schnell von statten geht, wirkt besonders gespenstisch, da in allen Zimmern noch die Vorhänge zu sehen sind.




Solche Investitionsruinen findet man an der gesamten Ostküste viel zu oft. Manchmal verlieren die Investoren schlicht das Interesse, oder können die notwendigen Verträge nicht akquirieren. Manchmal geht das Geld aus. Auf alle Fälle ist niemand bereit diese hoffnungslosen Ruinen fertigzustellen…






…oder wieder zu entfernen.





Befördert wurde dieser Niedergang durch die politische Situation. Nach der zweiten Intifada im Jahr 2000 blieben die israelischen Gäste aus. Und die Anschläge auf Hotel- und Campanlagen im Jahr 2006 warfen die Region noch weiter zurück.

Heute existieren in dieser Gegend einige wenige Hotelanlagen, die aber als Touristenghettos geführt werden (z. B. Taba Heights). Die Gäste kommen aus dem Hotelbereich nicht raus und die Arbeitskräfte stammen nicht aus der Region sondern kommen aus Zentralägypten.
Die Beduinen jedenfalls bekommen keine Arbeitsverträge.

Maria und Sherif ist mit Basata in der Region somit wirklich etwas ganz Besonderes gelungen. Dies gilt übrigens auch für Rock Sea von Michael und Ricarda.

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