Diese Auffassung ist wahrscheinlich pragmatisch begründet: Wer gerade kocht oder kaut ist meistens nicht in der Stimmung, Kriege anzuzetteln oder Kinder zu verhauen.
Was man unbedingt für ein schmackhaftes Essen überall auf der Welt braucht, das sind hochwertige Zutaten. Davon gibt es im Vorderen Orient reichlich.
In der Türkei und Syrien haben die Märkte einen hohen Stellenwert im Alltag. Überwiegend Männer kaufen die Lebensmittel ein. Merkwürdig.
Auf alle Fälle schmecken hier die Paprika mehr nach Paprika und der Käse mehr nach Käse und überall riecht es nach Gewürzen, Seife, Rosenwasser, frisch geröstetem Kaffee…
Ein Wunder, bei all dem Smog, dem Abgasgestank der zwar schönen aber zum Teil sehr alten Autos und dem ewigen Zigarettenqualm überall.
Bei uns in Berlin sind Märkte mittlerweile eher etwas für lifestyle Artisten (Winterfeldtmarkt) oder nur für einen Teil der Bevölkerung Quelle für den täglichen Bedarf (Maybach-Ufer).
Vielleicht ist für den intelligenten Umgang mit Nahrungsmitteln ein Markt, auf dem der Käufer den Produkten ihre Herkunft ansehen bzw. ihren Entstehungsort und ihre Entstehungsweise erfragen kann, eine unverzichtbare Voraussetzung?
Der Aleppiner Suk liegt am Zitadellenhügel. Das überdachte Gassengewirr erstreckt sich über mehr als 12 km und damit ist der Suk von Aleppo vermutlich der größte des Vorderen Orients. Der Fleisch- und Fischmarkt beginnt am Fuße des Hügels, bildet also den Einstieg in die Welt der Waren.
Empfindliche Gemüter erschrecken, wenn sie mit den geschlachteten Tieren so unmittelbar konfrontiert werden. Die Gerüche, das Blut, die Tiere, die erkennbar von Haken baumeln, all dies ist Alltag und dürfte auch nicht ohne Einfluss auf das Verhalten der Konsumenten bleiben.
Es gibt Stände an denen Gedärmen gereinigt werden, Stände mit Schafsköpfen, alles wird verwertet. Fleisch ist teuer.
1 Kommentar:
Paprika und Käse finde ich gut, das fleisch muss ich nicht haben.
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